Wie arbeitet ein Schlüsseldienst (FAQ)

Häufig gestellte Fragen (FAQ):

Wird jede Anfahrt zusätzlich berechnet?

Die Anfahrkosten sind häufig Bestandteile eines Festpreises und daher bereits in diesem Betrag enthalten. Es ist auch möglich, dass Anfahrkosten zusätzlich beim Überschreiten einer bestimmten Entfernung berechnet werden. Ob Anfahrkosten berechnet werden und wenn ja, in welcher Höhe, kann in jedem Einzelfall vor einer Auftragsvergabe verbindlich in Erfahrung gebracht werden.

Welche Kosten können entstehen, wenn eine Türöffnung ungeplant lange dauert?

Aufgrund der Festpreisregelung verursacht eine längere Arbeitszeit als üblich keine zusätzlichen Kosten.

Woran kann ich erkennen, ob ein Schlüsseldienst seriös ist?

Bestimmte Kriterien und Verhaltensweisen können darauf hindeuten, dass Vorsicht geboten ist. Leider ist nicht jeder Anbieter von Türöffnungen vertrauensvoll. Es kommt daher vor, dass eine Notsituation durch völlig überhöhte Kostenforderungen ausgenutzt wird. Argwohn sollte auch entstehen, wenn sehr ungewöhnliche Dumpingpreise am Telefon versprochen werden. Callcenter als Notdienstmanagement mit irritierenden Telefonnummern sind ebenfalls fragwürdig. Unklare Aussagen zu den absehbaren Kosten sind untypisch für einen seriösen Schlüsseldienst. Im Zweifelsfall sollte ein anderer Schlüsselnotdienst angesprochen werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass zu überhöhten Kosten unnötige Beschädigungen verursacht werden.

Besteht eine Garantie, dass eine unverschlossene, zugefallene Tür unbeschädigt geöffnet wird?

Es gibt zwar keine 100-prozentige Garantie für eine Schadensverhinderung, aber die Erfahrung und Wahrscheinlichkeit grenzt dicht an diesen Wert. Im Regelfall erfolgt eine Türöffnung mit professionellem Know-how und dem Einsatz von Spezialwerkzeugen ohne Beschädigungen. Der vorhandene Schließzylinder kann daher weiter genutzt werden.

Ist eine Beratung zum Einbruchschutz kostenlos möglich?

Eine Sicherheitsberatung rund um das Thema Einbruchschutz sowie eine örtliche Gefahren- und Schwachstellenanalyse ist völlig unverbindlich und kostenlos.

Welcher Einbruchsschutz kann von einem Schlüsseldienst geliefert und montiert werden?

Häufig bietet ein Schlüsseldienst mechanische Tür- und Fenstersicherungen an. Je nach Spezialisierung oder Größe eines Unternehmens wird zusätzlich moderne elektronische Sicherheitstechnik angeboten. In der Regel übernimmt der Schlüsseldienst den Einbau und die Wartung von Alarmanlagen und Geräten zur Videoüberwachung. Dadurch ist auch ein zuverlässiger Ansprechpartner für Störfälle und für Fragen zur Bedienung der Sicherheitsanlagen verfügbar.

Wird bei einem verlorenen Schlüssel in jedem Fall der Schließzylinder ausgetauscht?

Wurde die Tür beim Verlassen der Wohnung oder des Hauses nur zugezogen und der Schlüssel geht verloren, ist ein neuer Schließzylinder trotzdem unumgänglich. Mit den verbleibenden Schlüsseln kann nach der Türöffnung zwar wie gewohnt wieder geschlossen und geöffnet werden, es bleibt jedoch ein Missbrauchsrisiko. Der verlorene Schlüssel kann auch gestohlen worden sein oder im Besitz eines unseriösen Finders sein. Zur absoluten Sicherheit und Beruhigung kann in diesem Fall nur ein neuer Schließzylinder beitragen.

Was darf ein Schlüsseldienst berechnen

Wenn die Tür zugefallen ist oder wenn Sie gar Ihren Schlüssel verloren haben, befinden Sie sich zweifellos in einer Notsituation: Sie sind auf den Schlüsseldienst angewiesen. Was darf dieser verlangen? Hierzu gibt es Empfehlungen, allerdings keinen festgelegten Einheitspreis.

Kosten des Schlüsseldienstes

Es gibt für die Kosten eines Schlüsseldienstes grundsätzlich zwei Szenarien:

  • #1: Der Schlüsseldienst hat am Telefon einen genauen Preis genannt, weil Sie die Situation genau schildern konnten: a) Tür einfach zugefallen, b) Tür zugefallen mit von innen steckendem Schlüssel, c) Schlüssel zu einer verschlossenen Tür verloren. Der Schlüsseldienst weiß meistens schon aufgrund so einer Auskunft, was seine Leistung inklusive Anfahrt kosten wird. Wenn Sie die Situation nicht so genau schildern können, nennt der Schlüsseldienst eine Preisspanne. Er muss sich in jedem Fall an die genannte Preisobergrenze halten.
  • #2: Der Schlüsseldienst hat am Telefon keinen Preis genannt. In diesem Fall schulden Sie die übliche Vergütung nach § 631 Absatz 2 BGB, die sich an ortsüblichen Vergleichswerten orientiert.

Die Arbeitszeit spielt auf jeden Fall eine Rolle. Am Wochenende und nach Feierabend wird es grundsätzlich teurer. Aufschläge von 100 % können akzeptabel sein. Das Amtsgericht Langen hielt 111,60 Euro inklusive Fahrtkosten für angemessen (Az.: 4 C 529/16, Urteil v. 04.10.2016), das AG Bergisch Gladbach urteilte am 16.12.2013, dass in der üblichen Geschäftszeit 60 bis 100 Euro angemessen seien (Az.: 68 C 404/13).

Preisempfehlung des Metallverbandes

Der Bundesverband Metall empfiehlt zur üblichen Geschäftszeit (wochentags in der Arbeitszeit) einen Preis unter 100 Euro, außerhalb der üblichen Geschäftszeiten hält er bis zu 250 Euro für angemessen. Wie teuer es genau wird, hängt wiederum vom speziellen Fall und von der genauen Arbeitszeit ab. Am Wochenende nachts darf es am teuersten sein. Diese Preise sind eine grobe Orientierung. Wenn Sie beispielsweise in der Nähe keinen Schlüsseldienst erreichen, müssen Sie die längere Anfahrt bezahlen.

Was können Sie gegen einen zu hohen Preis unternehmen?

Sollte der Preis sittenwidrig hoch sein, müssen Sie ihn nicht bezahlen – aber wahrscheinlich den ortsüblichen Preis, es sei denn, der Schlüsseldienst verursacht aus Ärger über Ihre Renitenz einen Schaden (verschließt die Tür wieder). Sittenwidrigkeit ist im § 138 BGB als erhebliches Missverhältnis zwischen einer Leistung und der Gegenleistung definiert. Bei Preisen, die den ortsüblichen Tarif um mehr als 100 Prozent übersteigen, geht praktisch jedes Gericht von Sittenwidrigkeit aus.

Was kostet ein Schlüssel für eine Schließanlage?

Der verlorene Schlüssel für eine Schließanlage lässt sich nachmachen. Das bedarf fast immer einer Genehmigung des Vermieters und kostet ab 20 bis etwa 100 Euro. Die Kosten hängen von der Art des Schlüssels ab. Moderne Schließanlagen sind sicherer als ihrer Vorgänger, ihre Schlüssel kosten aber auch mehr.

Nachmachen – ist das überhaupt legal bei Schließanlagen?

Natürlich ist es erlaubt, einen verlorenen Schlüssel kopieren zu lassen, doch ebenso muss die Genehmigung hierfür vorliegen. Diese wird bei Weitem nicht immer erteilt – die Sicherheitsbedenken sind viel zu hoch. Viele Vermieter tendieren bei einem Schlüsselverlust dazu, eher die gesamte Schließanlage auswechseln zu lassen. Vielleicht hat der Schlüsselbesitzer den Schlüssel gar nicht verloren. Vielleicht wurde ihm der Schlüssel gestohlen. Der Dieb käme damit ins Haus mitsamt seinem Nebengelass (Keller, Dachboden), außerdem könnte er in die Wohnung des Schlüsselinhabers eindringen.

Dieser sollte sich daher auch fragen, ob es sinnvoll ist, den Schlüssel zu kopieren. Vielleicht ist es auch gar nicht nötig, den Schlüssel nachmachen zu lassen, denn der Mieter selbst, aber auch der Vermieter besitzen in der Regel noch Kopien. Jedem Mieter werden für gewöhnlich mindestens zwei, oft sogar drei Schlüssel ausgehändigt. Die Vermieter dürften auch über Schlüsselkopien zu jeder Wohnung und damit für die gesamte Schließanlage verfügen, aber sie halten sich in dieser Hinsicht bedeckt. Niemand spricht darüber.

Wann macht der Schlüsseldienst eine Kopie vom Schlüssel?

Ausdrücklich nur, wenn eine schriftliche Genehmigung des Vermieters in Form eines sogenannten Sicherungsscheins vorliegt. Der Auftraggeber (Mieter) muss sich zudem genauestens ausweisen. Ohne den Sicherungsschein des Vermieters darf der Schlüsseldienst keinen Schlüssel kopieren. Es gibt allerdings Online-Services, die Nachschlüssel vermeintlich ohne Sicherungskarte anfertigen. Das ist aber nur ein oberflächlicher Eindruck. Der Service suggeriert große Einfachheit, fordert zum Einsenden von Fotos des Schlüssels auf und will dann darüber informieren, ob sich dieser Schlüssel kopieren ließe. Wahrscheinlich fordert er dann die Sicherungskarte an. Alles andere wäre sehr fragwürdig. Eine Schlüsselkopie ohne Sicherungskarte würde dem Einbruch Tür und Tore öffnen. Es würde genügen, dass ein Mieter eine flüchtige Bekanntschaft macht, dieser mal den Schlüssel überlässt und dann Opfer eines Einbruchs wird, weil diese Bekanntschaft kriminell ist und den Schlüssel einfach so kopieren lässt.

Wann kann das Nachmachen teurer werden?

Bei Schlüsseln mit hohen Sicherheitsmerkmalen können manchmal nur die Hersteller Kopien anfertigen. Das kann teurer werden. Auch sogenannte registrierte Schlüsseln bzw. Nummernschlüssel lassen sich nicht so ohne Weiteres kopieren. Darüber hinaus gibt es technische Hürden für eine Schlüsselkopie. Diese sind:

  • Es gibt für den Schlüssel keinen Rohling.
  • Der Schlüssel wird nicht aus einem einzigen Rohling gefräst.
  • Es gibt bewegliche Sperrelemente am Schlüssel.
  • Der Schlüssel verfügt über eine elektromagnetische Codierung.
  • Es handelt sich um einen Wendeschlüssel oder einen Schlüssel mit 3D-Profil.

Wenn ein besonderer Rohling benötigt wird, liegt dieser in der Regel beim Vermieter vor, der ihn dem Mieter aushändigen muss. Solche Umstände können das Kopieren eines Schlüssels für die Schließanlage durchaus teurer machen, wobei die Grenze von 100 Euro höchst selten überschritten wird.

Wie messe ich ein Türschloss aus?

Allgemeines zu Türschlössern

Die geometrischen Querschnittsabmessungen von Zylinderschlössern sind genormt und damit einheitlich festgelegt. Zu diesen genormten Festlegungen gehören Durchmesser des Zylinders und Höhe des Querschnitts. Diese beiden Maße brauchen nicht ausgemessen zu werden. Es sind nur die Maße wichtig, welche von Tür zu Tür unterschiedlich sein können. Es ist dies der Abstand von der Außenkante Zylinderschloss bis Mittelachse Profilzylinderschraube und der Abstand von der Innenkante Zylinderschloss bis Mittelachse Profilzylinderschraube.

Man kann diese beiden wichtigen Maße entweder am ausgebauten Zylinderschloss direkt messen oder auch im eingebauten Zustand an der Tür.

Ausmessen des Türschlosses im ausgebauten Zustand

  • Man misst an der Zylinderseite, die später im eingebauten Zustand mit der Außenseite der Türverblendung bündig abschließen soll, den Abstand von Außenkante Zylinder bis zur Achse Profilzylinderschraube (beispielsweise 35 mm).
  • Jetzt misst man an der Zylinderseite, die später im eingebauten Zustand aus der Innenseite der Tür herausragt, den Abstand von der Außenkante Zylinderschloss bis zur Mittelachse Profilzylinderschraube (beispielsweise 30 mm).
  • Die Bezeichnung für das beschriebene Zylinderschloss wäre 35/30.

Mit dieser Bezeichnung 35/30 kann man in einem Baumarkt ein Zylinderschloss nachbestellen und erhält ein für die betreffende Tür passendes Exemplar.

Ausmessen des Türschlosses im eingebauten Zustand

Auch hier kommt es darauf an, dass der Abstand von der Achse Befestigungsschraube nach außen bis zum Ende Zylinderschloss gemessen wird. Danach messen wir den Abstand von der gleichen Achse Befestigungsschraube bis zum gegenüberliegenden inneren Ende Zylinderschloss.

  • Man legt von außen an die Planseite des Zylinderschlosses einen Winkel an und misst den Abstand Winkelkante bis zur Achse Befestigungsschraube (beispielsweise 28 mm). Alternativ kann man auch diesen Abstand aufteilen und misst zunächst von der Winkelkante bis zur Türkante außen (beispielsweise 10 mm). Danach misst man von der Türkante außen bis zur Achse Befestigungsschraube (beispielsweise 18 mm). Jetzt addiert man die beiden Maße (10 + 18 = 28 mm).
  • Nun legt man den Winkel innen an die Planseite des Zylinderschlosses und misst den Abstand Winkelkante bis zur Achse Befestigungsschraube (beispielsweise 32 mm). Alternativ kann man auch hier wieder den Abstand aufteilen und misst zunächst von der Winkelkante bis zur Türkante innen (beispielsweise 12 mm). Danach misst man von der inneren Türkante bis zur Achse Befestigungsschraube (beispielsweise 20 mm). Danach addiert man wieder die beiden Maße (12 + 20 = 32 mm).
  • Das Zylinderschloss in diesem Beispiel hat dann die Bezeichnung 28/32.

Fazit

Es zeigen sich auch hier die unschätzbaren Vorteile der Normungen, die den Austausch von Zylinderschlössern wesentlich erleichtern. Die äußeren Konturen von Zylinderschlössern, welche deren Querschnitte bilden, sind durch diese Normungen vereinheitlicht.

Lediglich der Türquerschnitt, der von Tür zu Tür unterschiedlich sein kann, muss durch ein Zylinderschloss mit der passenden Länge ausgeglichen werden. Hierbei ist es wichtig, dass sich die Befestigungsschraube des jeweiligen Zylinderschlosses genau in der Mitte der Abdeckung zur Türverriegelung befindet.

Das Maß von der Achse der Befestigungsschraube Zylinderschloss bis zu dessen Außenkante ist besonders wichtig. Es sollte immer so gewählt werden, dass das Zylinderschloss im eingebauten Zustand nicht über die metallene Verblendung an der Außenseite der Tür hinausragt. Dies erhöht auch die Sicherheit des Türschlosses gegen Einbruch und Diebstahl.

FAQ für die Schließanlage

Was ist eine Schließanlage?

Bei einer Schließanlage geht es um ein Multi-Zylinder-System. Das ist ein System, in welchem zahlreiche Zylinder vorhanden sind. Dabei haben alle Zylinder einen unmittelbaren Bezug zueinander. Durch eine Schließanlage wird ein bequemeres Verwalten der Türen und Räumen eines Gebäudes möglich gemacht.

Ist für mich eine Schließanlage sinnvoll?

Für jeden Menschen mit einem eigenen Privat- oder Geschäftsräumen kann eine Schließanlage Sinn ergeben. Denn sie bietet einen hohen Schließkomfort und erhöht zugleich die Sicherheit des gesamten Gebäudes.

Welche Arten von Schließanlagen gibt es und wo werden diese eingesetzt?

Verschieden Typen von Schließanlagen lassen sich in unterschiedlichen Bereichen einsetzen.

Gleichschließende Anlage

Wer über eine gleichschließende Anlage verfügt, hat die Möglichkeit, einige Schlösser mit lediglich einem Schlüssel zu betätigen. Bei einem Auto zum Beispiel lassen sich alle Türen, der Kofferraum und der Tankdeckel mit einem Schlüssel öffnen und abschließen.

Zentralschlossanlage

Mit einer Zentralschlossanlage (ZA) passen unterschiedliche Einzelschlüssel, zum Beispiel für eine Wohnungstür, zugleich in Kellertüren, Waschraumtüren, Speichertüren und andere Haustüren, also solche Türen, welche von den ganzen Bewohnern aufgesperrt und verschlossen werden können. Eine Zentralschlossanlage ist oft in Mietwohnungen zu finden.

Generalhauptschlüsselanlage

Bei einer Generalhauptschlüsselanlage (GHS-Anlage) geht es um einen Zusammenschluss von einigen Hautschlüsselfunktionen mit einem Generalhauptschlüssel, welcher nahezu immer jeden Zylinder der Anlage schließt. Diese Anlage kommt insbesondere für große Gebäude mit entsprechend komplexen Zutrittsberechtigungen, wie etwa Schulen, Hochschulen, Museen, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Flughäfen sowie Verwaltungs- und Industriebauten infrage.

Hauptschlüsselanlage

Eine Hauptschlüsselanlage (HA) lässt sich mit einem zentralen Schlüssel bedienen, der auch als Hauptschlüssel bezeichnet wird. Dieser schließt die häufig verschiedenartig schließenden Zylinder der Anlage. Gewerbliche Betriebe arbeiten häufig mit einer Hauptschlüsselanlage, weil zum Beispiel der Hausmeister oder der Geschäftsführer einen Hauptschlüssel brauchen, welcher im Gebäude alle Türen schließt, während die Mitarbeiter für ihre Bürotür nur einen Schlüssel erhalten. Ansonsten ist diese Schließanlage auch für kleine und mittelgroße Firmen, Verwaltungen, Unternehmen im Industrie- und Handwerksbereich sowie für Eigenheime geeignet.

Zentralhauptschlüsselanlage

Unter eine Zentralhauptschlüsselanlage versteht man eine Kombination aus einer Hauptschlüsselanlage und einer Zentralschlossanlage. Sie setzt sich aus Einzelschlüsseln zusammen, die alle das Zentralschloss und den entsprechend zugehörigen Zylinder schließen, sowie einem oder einigen Hauptschlüsseln, mit dem sich im Objekt alle Schließzylinder betätigen lassen. In einem Hotel schließen beispielsweise die Gästeschlüssel die Eingangstüre und das jeweilige Zimmer ab. Die Hotelleitung oder etwa auch die Reinigungskräfte haben einen Hauptschlüssel, der in der Unterkunft alle Schließzylinder öffnet.

Wie lässt sich eine Schließanlage planen?

Durch einen Schließplan wird festgesetzt, welches Schloss durch welchen Schlüssel abschließbar ist. Nach diesem fertigt man letztendlich die entsprechende Schließanlage an. Auf dem Schließplan werden die Auflistung der Türen, die Schlüsselnummern, die Anzahl der Schließzylinder, den Zylindertyp und die Zylinderlänge sowie die Anzahl der Schlüssel eingetragen. Damit kann man die Schließanlage beschreiben, bestellen und noch nach Jahren die passenden Schlüssel nachbestellen.

Mit welchen Kosten muss bei einer Schließanlage gerechnet werden?

Wie viel man für eine Schließanlage zu zahlen hat, richtet sich nach der Anzahl der verwendeten Schlösser, der Zahl der Nutzer der Schließanlage, der Art der Anlage und der Höhe der Sicherheitsstufe. Bei einer größeren, mechanischen Schließanlage können Aufwendungen bis zu 15.000 Euro entstehen. Oft kommt jedoch an Kosten ein niedriger vierstelliger Betrag zustande.

Was kostet es ein Schloss austauschen zu lassen?

Das Schloss lässt sich nicht mehr reparieren und muss ausgetauscht werden. Die Kosten für den Austausch des Schlosses hängen von der Art des Schlosses und dem Aufwand des Austauschs ab.

Die Kosten für einen Schließzylinder der Sicherheitsstufe 1 liegen bei 10 bis 40 Euro. Ein Zylinder der Sicherheitsstufe 2 kostet zwischen 25 und 70 Euro. Ein Schließzylinder der Sicherheitsstufe 3 ist für 40 bis 100 Euro erhältlich.
Ein VDS-zertifiziertes Schloss kostet ab 100 Euro. Der Austausch kann etwas aufwändiger sein, was sich auf die Gesamtkosten des Schlossaustausches niederschlägt. Die Schlösser werden zudem mit Schlüsseln ausgeliefert, die mit 10 bis 15 Euro pro Stück zu Buche schlagen.

Zu den Materialkosten kommen die Kosten für den Austausch hinzu, die je nach Aufwand variieren können. Die Kosten für den Austausch des Schlosses liegen in der Regel bei 60 bis 85 Euro. Falls kein Schlüssel mehr vorhanden ist, werden weitere Kosten fällig.

Beim Austausch eines Türschlosses ist auf eine hohe Genauigkeit zu achten. Je nach Schloss kann der Austausch deshalb mitunter aufwändiger und zeitintensiver sein. Die genannten Kosten sind dementsprechend nur Richtwerte. Genauere Informationen kann der Schlüsseldienst nach Nennung des Schlosstyps oder aber bei der Begutachtung des Schlosses vor Ort nennen. In der Regel ist das Türschloss innerhalb weniger Minuten ausgetauscht.

Was ist ein Generalschlüssel?

Ein Generalschlüssel ist derjenige Schlüssel, der alle Schlösser einer Schließanlage schließt. Hierfür ist er auf besondere Weise konstruiert.

Umgang mit dem Generalschlüssel

Dieser Schlüssel wird nur befugten Personen ausgehändigt und sollte nicht verloren gehen – das wäre ohne passende Versicherung sehr teuer. Für den Generalschlüssel gibt es alternative Bezeichnungen wie Hauptschlüssel oder das französische (wenig gebräuchliche) Wort Passepartout, das von den französischen Wörtern passer und partout (überall durchgehen) abgeleitet ist. Hausmeister, Wachleute, Rettungsdienste und manchmal auch leitende Angestellte eines Unternehmens oder einer Behörde erhalten in der Regel den Generalschlüssel für ein Gebäude.

Wie funktioniert ein Generalschlüssel?

Die Schlösser einer Schließanlage haben verschiedene Schlüsselprofile. Diese passen zu den Rippen und Nuten am Schlüssel. Auch die Schlüssellöcher (in der Fachsprache Schlüsselkanäle) haben verschiedene Formen. Damit kann ein normaler Schlüssel nur in das für ihn passende Schloss eingeführt werden und dieses schließen. Manchmal sind es auch zwei oder drei Schlösser, nämlich die eigene Wohnung sowie die Haus- und die Kellertür. Letztere sind mit einem Zentralzylinder ausgestattet, damit alle Schlüssel hineinpassen. Ein Generalschlüssel hat für die betreffende Schließanlage so schmale Längs-Nuten und -Rippen, dass er in jeden Schlüsselkanal der Anlage hineinpasst. Das Prinzip ist sehr alt, es wurde schon bei den historischen Buntbartschlössern angewendet. Zu den unterschiedliche Schlüssel- und Schlüssellochprofilen kommen in den Schließzylindern noch die Zuhaltungsstifte (in Europa meistens fünf oder sechs Paare). Der Generalschlüssel wiederum funktioniert durch eine Teilung der Sperrstifte, die zu den Zuhaltungsstiften gehören. Diese Stifte hält der Generalschlüssel so in Position, dass ihre Unterteilung auf der Trennlinie liegt, die sich zwischen dem Zylindergehäuse und dem Zylinderkern ergibt. Damit kann der Kern mit einem Generalschlüssel immer gedreht werden.

Generalschlüssel verloren

Der Verlust eines Generalschlüssels ist sehr teuer, da er den Austausch der gesamten Schließanlage mit allen Schlüsseln erzwingt. Je nach Größe dieser Anlagen können hohe vier- bis niedrige fünfstellige Kosten entstehen. Schutz vor diesem Schaden bieten spezielle Haftpflichtpolicen gegen Schlüsselverlust und auch eine private Haftpflichtversicherung, wenn in der Police dieser Schaden versichert ist. Hausverwalter versichern sich mit einer Spezialpolice, nehmen aber unter Umständen den Hausmeister, der den Schlüssel verloren hat, in Regress.

Was ist ein Doppelschließzylinder?

Allgemeines über Schließzylinder

Ein Schließzylinder ist ein drehbar gelagertes Metallteil im Gehäuse eines Zylinderschlosses. Im ovalen Teil des Gehäuses befinden sich 4 zylindrische Bohrungen, deren Achsen senkrecht zur Drehachse des Schließzylinders angeordnet sind. In jeder Bohrung sitzt ein zylindrischer Stift, welcher durch eine kleine Druckfeder in Richtung Schließzylinder gedrückt wird. Der Schließzylinder hat ebenfalls 4 zylindrische Bohrungen, welche im gesperrten Zustand des Zylinderschlosses koaxial zu den 4 Gehäusebohrungen stehen. In jeder Bohrung des Schließzylinders befindet sich ebenfalls ein zylindrischer Stift, welcher im abgesperrten Zustand mit dem Stift aus dem Gehäuse Berührungskontakt hat. Die Länge der Stifte ist so gewählt, dass im abgesperrten Zustand alle 4 Gehäusestifte noch in die 4 Bohrungen des Schließzylinders hineinragen. Die 4 Druckfedern drücken die Gehäusestifte samt den Stiften des Schließzylinders in die Anschlagposition. Der Schließzylinder kann sich nicht verdrehen.

Funktion des Schlüssels

Der Schlüssel hat eine mechanische Codierung in Form von 4 verschieden tiefen Kerben und dazwischen 4 ebenfalls verschieden hohen Erhebungen. Wird der Schlüssel in den Schließzylinder eingesteckt, so drücken die Erhebungen des Schlüssels die Stifte des Zylinders samt den Stiften des Gehäuses gegen den Federdruck in Richtung Gehäuse. Wenn der Schlüssel bis zum Anschlag in den Schließzylinder eingesteckt ist, stehen die Enden der Schließzylinderstifte genau bündig am Außendurchmesser des Schließzylinders. In dieser Stellung kann der Schlüssel und mit ihm der gesamte Schließzylinder gedreht werden. Das Schloss wird so entriegelt, und die Tür kann geöffnet werden.

Besonderheit des Doppelschließzylinders

Der Doppelschließzylinder hat in seinem Gehäuse 2 koaxial angeordnete Schließzylinder und in der Mitte den Schließbart, welcher die Tür ver- und entriegelt. Dieser Schließbart kann nun wahlweise von außen oder auch von innen mit dem Schlüssel betätigt werden. Die Funktion des Doppelschließzylinders ist auch dann gewährleistet, wenn innen noch der Schlüssel steckt. Man kann dann in einer solchen Situation immer noch von außen mit dem Schlüssel die Tür öffnen.

Moderne Doppelschließzylinder mit mehr Stiftzuhaltungen

Moderne Schlösser haben Doppelschließyzlinder mit 9 gefederten Stiftzuhaltungen pro Schließzylinderseite und zusätzlich noch eine Sperrleistenzuhaltung. Die Schlüsselführung ist bei solchen Schließsystemen horizontal und beinhaltet ein Wendeschlüsselsystem. Dies bedeutet, dass der Schlüssel immer waagerecht eingesteckt wird, wobei man nicht darauf achten muss, welche Schlüsselseite sich gerade oben befindet. Der Schlüssel kann auch um 180° gedreht und dann in den Schließzylinder eingesteckt werden. Die Schlüsselfunktion ist in jeder Lage gewährleistet.

Auch bei diesen Doppelschließzylindern kann der Schließbart, welcher die eigentliche Ver- und Entriegelung auslöst, von außen und auch von innen betätigt werden. Selbst, wenn ein Schlüssel von innen steckt, kann man von außen immer noch mit einem zweiten Schlüssel die Tür entriegeln und öffnen.

Klassifizierung von Schließzylindern für Schlösser nach DIN EN 1303: 2005

Schließzylinder für Schlösser werden nach DIN EN 1303: 2005 nach ganz bestimmten Kriterien und Merkmalen in einem 8-stelligen Klassifizierungsschlüssel klassifiziert:

  • Pos. 1 Gebrauchsklasse
  • Pos. 2 Dauerhaftigkeit
  • Pos. 3 Türmasse
  • Pos. 4 Feuerwiderstand
  • Pos. 5 Betriebssicherheit
  • Pos. 6 Korrosionsbeständigkeit und Temperatur
  • Pos. 7 Verschlusssicherheit
  • Pos. 8 Angriffswiderstand

Fazit

Die Anwendung von Doppelschließzylindern ist heute die am meisten verwendete Art von Zylinderschlössern. Der große Vorteil besteht darin, dass eine verriegelte Tür von außen auch dann noch aufgeschlossen werden kann, wenn innen noch der Schlüssel steckengelassen wurde.

Was ist ein Ziehschutz?

Der Ziehschutz ist eine Schlosskonstruktion, die einen Einbrecher am Zerbrechen des beweglichen Zylinderkerns hindert. Diesen könnte er dann aus dem Schloss reißen und damit die Tür öffnen. Gegen diese gewaltsame, leider weit verbreitete Methode hilft der Ziehschutz.

Wie würde der Einbrecher vorgehen?

Um den Ziehschutz zu erklären, müssen wir diese Art des Einbruchs erläutern. Der Einbrecher dreht in den Zylinderkern eine Schraube und hebelt mit ihr den Kern aus seinem Zylinder, der dabei zerbricht. Damit ist der Schließmechanismus defekt und lässt sich überwinden. Der technische Aufwand ist gering, es ist lediglich Gewalt nötig.

Ziehschutz außerhalb des Zylinderkerns

Der Ziehschutz außerhalb des Zylinderkerns ist ein Beschlag bzw. eine Rosette, die den Schließzylinder auch auf der Stirnseite abdeckt. Vor dem Zylinderkern befindet sich eine innerhalb des Beschlages bewegliche Stahlplatte. Sie ermöglicht es, den Schlüssel einzuführen. Eine Schraube für die Zerstörung des Kerns lässt sich aber kaum noch einführen. Das erschwert diese Art des Einbruchs sehr deutlich. Einbrecher, die ein Türschloss in wenigen Sekunden überwinden wollen, lassen von Schlössern mit Ziehschutz in der Regel ab. Auch das Aufbohren des Schlosses – eine weitere Einbruchsmethode – wird durch den Ziehschutz sehr deutlich erschwert.

Ziehschutz im Zylinderkern

Wenn der Ziehschutz im Zylinderkern verbaut ist, wurde dieser an seinem inneren Ende verlängert. Zudem ist sein Durchmesser gegenüber dem Gehäuse des Schließzylinders größer. Das größere Stück stellt einen massiven Stahlbolzen dar, dessen Ende mit dem größeren Durchmesser die Verankerung des Kerns im Schließzylindergehäuse absichert. Einen Zylinderkern ohne Kernziehschutz hält ein Metallring im Gehäuse. Dieser greift über eine Kerbe in den Zylinderkern, der über seine komplette Länge einen einheitlichen Durchmesser hat. Das gilt als Schwachstelle, die es beim Zylinderkern mit Kernziehschutz nicht mehr gibt. Der Kernschutz kann gleichzeitig als Aufbohrschutz wirken. Zwei gehärtete Stahlstifte verhindern dann das Einschrauben einer Zugschraube.

Beide Ziehschutzvarianten gelten als sehr wirkungsvoll.

Was ist eine Türfalle?

Sie können mit dem Begriff Türfalle nichts anfangen? Vielleicht ist Ihnen das Wort „Schnapper“ im Zusammenhang mit Türen geläufiger. Dabei ist die Falle ein wichtiges Bauteil in Türen, damit diese geschlossen bleiben. Sie ist ein abgeschrägtes Stück Metall, das aus dem Türschloss herausschaut. Über eine Feder wird dieses Metallstück herausgeschoben und in eine passende Öffnung des Türrahmens gedrückt. Nun ist die Tür zu und Sie können sie entweder mit einer Klinke oder dem Schlüssel wieder öffnen.

Somit ist die Türfalle auch für Ihre Sicherheit zuständig und Sie sollten sie immer pfleglich behandeln. Wenn Sie die Tür beispielsweise immer nur hinter sich zufallen lassen, kann das Schloss beschädigt werden. Nicht selten muss dann das ganze Türschloss ausgetauscht werden, was ein unnötiger Aufwand wäre und sich vermeiden lässt.

Darum die Tür immer abschließen

Eine Tür wird täglich unzählige Male geöffnet und wieder geschlossen. Für den reibungslosen Ablauf ist die Türfalle zuständig. Leider ist die Falle leicht zu überwinden, weswegen Sie besonders beim verlassen der Wohnung immer abschließen sollten. Denn Einbrecher verfügen meist über das richtige Werkzeug und drücken das keilförmige Metall blitzschnell aus dem Schließblech heraus. Ohne das Türschloss aufzubrechen, ist die Tür innerhalb kurzer Zeit offen.

Dafür gibt es den Riegel, der ebenfalls für die Tür ein wichtiges Bauteil ist. Anders als die Türfalle ist der Riegel nicht in Keilform und besitzt auch keine Feder. Aber auch er gleitet in eine Aussparung in der Türzarge und die Tür bleibt fest verschlossen. Um die Tür wieder zu öffnen, müssen Sie den Schlüssel benutzen.

Dann wäre da noch der Wechsel, wie er bei Eingangstüren häufig vorkommt, wenn es außen keine Klinke gibt. Meistens lassen sich diese Türen durch einen Knauf oder auch mit einer Stange öffnen, um ein Mindestmaß an Sicherheit zu erfüllen. Der sogenannte Wechsel ersetzt den Druck der Türklinge von außen und betätigt die Feder. Dennoch sollte sie auch in diesem Fall nicht auf das Abschließen verzichten.

Die Türfalle pflegen

Hin und wieder kann es vorkommen, dass die Türfalle klemmt und somit nicht mehr einwandfrei ins Türschloss gleitet. Daher sollten Sie mit allen Bauteile eines Türschlosses einen pfleglichen Umgang halten. Denn diese garantieren Ihnen die Sicherheit in Ihren Räumen.

Die Türfalle und der Riegel sollten sich immer leicht schließen und öffnen lassen. Spezielle Pflegemittel lösen Rost und Schmutz von den Bauteilen und bauen gleichzeitig einen Schutz auf. Zugleich werden alle bewegliche Teile des Türschlosses geschmiert, sodass Sie für eine lange Zeit Ihre Türen problemlos öffnen und schließen können.

Sie benötigen kompetente Unterstützung bei Problemen mit Ihrer Türfalle? In diesem Fall hilft Ihnen unser Schlüsseldienst in Berlin gerne weiter. Rufen Sie uns an.