Der verlorene Schlüssel für eine Schließanlage lässt sich nachmachen. Das bedarf fast immer einer Genehmigung des Vermieters und kostet ab 20 bis etwa 100 Euro. Die Kosten hängen von der Art des Schlüssels ab. Moderne Schließanlagen sind sicherer als ihrer Vorgänger, ihre Schlüssel kosten aber auch mehr.
Nachmachen – ist das überhaupt legal bei Schließanlagen?
Natürlich ist es erlaubt, einen verlorenen Schlüssel kopieren zu lassen, doch ebenso muss die Genehmigung hierfür vorliegen. Diese wird bei Weitem nicht immer erteilt – die Sicherheitsbedenken sind viel zu hoch. Viele Vermieter tendieren bei einem Schlüsselverlust dazu, eher die gesamte Schließanlage auswechseln zu lassen. Vielleicht hat der Schlüsselbesitzer den Schlüssel gar nicht verloren. Vielleicht wurde ihm der Schlüssel gestohlen. Der Dieb käme damit ins Haus mitsamt seinem Nebengelass (Keller, Dachboden), außerdem könnte er in die Wohnung des Schlüsselinhabers eindringen.
Dieser sollte sich daher auch fragen, ob es sinnvoll ist, den Schlüssel zu kopieren. Vielleicht ist es auch gar nicht nötig, den Schlüssel nachmachen zu lassen, denn der Mieter selbst, aber auch der Vermieter besitzen in der Regel noch Kopien. Jedem Mieter werden für gewöhnlich mindestens zwei, oft sogar drei Schlüssel ausgehändigt. Die Vermieter dürften auch über Schlüsselkopien zu jeder Wohnung und damit für die gesamte Schließanlage verfügen, aber sie halten sich in dieser Hinsicht bedeckt. Niemand spricht darüber.
Wann macht der Schlüsseldienst eine Kopie vom Schlüssel?
Ausdrücklich nur, wenn eine schriftliche Genehmigung des Vermieters in Form eines sogenannten Sicherungsscheins vorliegt. Der Auftraggeber (Mieter) muss sich zudem genauestens ausweisen. Ohne den Sicherungsschein des Vermieters darf der Schlüsseldienst keinen Schlüssel kopieren. Es gibt allerdings Online-Services, die Nachschlüssel vermeintlich ohne Sicherungskarte anfertigen. Das ist aber nur ein oberflächlicher Eindruck. Der Service suggeriert große Einfachheit, fordert zum Einsenden von Fotos des Schlüssels auf und will dann darüber informieren, ob sich dieser Schlüssel kopieren ließe. Wahrscheinlich fordert er dann die Sicherungskarte an. Alles andere wäre sehr fragwürdig. Eine Schlüsselkopie ohne Sicherungskarte würde dem Einbruch Tür und Tore öffnen. Es würde genügen, dass ein Mieter eine flüchtige Bekanntschaft macht, dieser mal den Schlüssel überlässt und dann Opfer eines Einbruchs wird, weil diese Bekanntschaft kriminell ist und den Schlüssel einfach so kopieren lässt.
Wann kann das Nachmachen teurer werden?
Bei Schlüsseln mit hohen Sicherheitsmerkmalen können manchmal nur die Hersteller Kopien anfertigen. Das kann teurer werden. Auch sogenannte registrierte Schlüsseln bzw. Nummernschlüssel lassen sich nicht so ohne Weiteres kopieren. Darüber hinaus gibt es technische Hürden für eine Schlüsselkopie. Diese sind:
- Es gibt für den Schlüssel keinen Rohling.
- Der Schlüssel wird nicht aus einem einzigen Rohling gefräst.
- Es gibt bewegliche Sperrelemente am Schlüssel.
- Der Schlüssel verfügt über eine elektromagnetische Codierung.
- Es handelt sich um einen Wendeschlüssel oder einen Schlüssel mit 3D-Profil.
Wenn ein besonderer Rohling benötigt wird, liegt dieser in der Regel beim Vermieter vor, der ihn dem Mieter aushändigen muss. Solche Umstände können das Kopieren eines Schlüssels für die Schließanlage durchaus teurer machen, wobei die Grenze von 100 Euro höchst selten überschritten wird.
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